Advents-Kalender-Türchen #13: David Fried
Für einen befreundeten Gastroenterologen haben wir über Jahre eine Sammlung zu „Werden & Vergehen“ aufgebaut und jetzt in seiner Bibliothek eine Kabinett-Ausstellung dazu kuratiert. Im KAP-Advents-Kalender präsentieren wir der interessierten Öffentlichkeit Highlights. Türchen #13: David Fried.

Oftmals blüht die Kunst im Unscheinbaren. Bei guter Street-Art ist das manchmal so. Oder bei dem oben gezeigten Aufnäher der „Weightless Artists Assoziation (SPARTNIK)“: eine Edition (für Freunde) des Düsseldorfer Künstlers David Fried, der die Vereinigung (für Freunde) erfunden hat. Es war ein Geschenk, die Mütze hat Gastro-Sammler Bloehme dahinternähen lassen.
Von David Fried befinden sich drei Regentropfen-Bilder in der Hammer Sammlung Bloehme, die einmal ins opulente Wohnzimmer der Gastro-Villa sollen (daran arbeiten wir noch): David Fried hat sie nachts vom Atelierfenster aus mit einer 10.000- Watt-Lampe so hell erleuchtet, dass irgendwann die Polizei kam und wissen wollte, was da anarchisches vor sich geht.
Wegen des starken Lichts sieht der Regenschauer aus wie die Perseiden hoch Zwanzig, also in Apokalypse. Das finden wir richtig toll.


Woher kommt das Faible?
Das Faible für Weltraum und Astronautik erklärt sich bei David Fried übrigens familiär: Sein Vater hat in seinem Fotostudio in New York über Jahrzehnte alle Abzüge der NASA entwickelt, die die Astronauten von ihren Raum- und Mondausflügen zurück zur Erde brachten.
Nach jeder Mission kamen zwei NASA-Beamte mit einem Koffer zu ihm ins Studio, dessen Griff mit Handschellen am Handgelenk eines der NASA-Beamten befestigt war, und gaben ihm Weisung, wie viele Abzüge er von diesen Top-Secret-Negativen jeweils machen sollte. Und David Frieds Vater ist in die Dunkelkammer gegangen und hat jeweils einen Abzug mehr gemacht. Und den hat er dann in schwereloser künstlerischer Anarchie für sich behalten.
Auf diese Weise ist im Rotlicht der Dunkelkammer ein hübsches Sümmchen illegaler Mond- und Erdfotografien zusammengekommen, die David Fried geerbt hat. Wir haben sie gesehen. (13.12.2025)




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