mit Tentakeln ausgestattete vielgestaltige Regulationsapparatur zur Visualisierung und De-Visualisierung von Kunstwerken in der öffentlichen Wahrnehmung. Die Unsichtbarkeits-Maschine funktioniert nach rein kapitalistischen, bisweilen für die Beteiligten undurchschaubaren Prinzipien. Sie wurde geschaffen, um eine demokratisch-transparente Auseinandersetzung mit der Kunst zugunsten von Eigeninteressen zu untergraben. Besonders vielarmig ist die Unsichtbarkeits-Maschine ausgerechnet beim basisdemokratischen Sichtbarkeits-Fanatiker Joseph Beuys.

In ihrer Urform verspricht die Unsichtbarkeits-Maschine den Künstler*innen Geld für die Abbildung ihrer Werke. Dafür verkaufen die Künstler*innen der Unsichtbarkeits-Maschine ihre Seele. Das versprochene Geld kommt dann gar nicht von der Unsichtbarkeits-Maschine: Es kommt von denen, die Kunst sichtbar machen wollen. Je sichtbarer Kunst gemacht werden soll, desto mehr Geld muss fließen. Die Künstler*innen bekommen das Geld auch gar nicht komplett: Von einem Gutteil ernährt sich die Unsichtbarkeits-Maschine nämlich selbst.

Ausnahmen duldet die Unsichtbarkeits-Maschine keine: Selbst dann, wenn Künstler*innen darum bitten, schüttelt sie den Kopf und tippt mit einer Tentakel auf jene Klauseln der Verträge, die den Verkauf der Seele behandeln.

Wenn Künstler*innen sterben, wachsen der Unsichtbarkeits-Maschine oft neue Tentakeln.