Die Kunst der Stanze: „Annem işçi“ im Marta
Im Marta ist die kämpferische Kunst der Arbeitswelt der Siebzigerjahre zu Gast. Dabei hat es uns ein Bild besonders angetan: Weil es Erinnerungen in uns weckte. Für uns ist das Zeitgeschichte mit Aktualitäts-Komponenten, ihm wollen wir uns diesmal gänzlich widmen. Aber keine Sorge: Vom Rest der Schau erzählen unsere Bilder.
Wegen unserer Reise zu Caravaggio nach Italien arbeiteten wir vor dem Abitur während der Sommerferien als Kollektiv einmal an der Stanzmaschine einer Armaturen-Fabrik im Sauerland. Im Akkord legten wir drei Wochen lang je acht Stunden im Schichtdienst Rohlinge für Heizungen in lärmend unterm Stanzhub rotierende Matrizen.
Für uns Schüler gab es zwölf Mark Stundenlohn; wenn der Akkord (4.000 Stück) misslang, wurden davon 50 Pfennig, also fünf Groschen, also zwei Kugeln italienischer Eiscreme, also zwei Brötchen als Akkordzuschlag einbehalten.
Die Welt der Blau- und Henkelmänner
Es war eine Welt der Stechuhren, der Stahlkappen-Schuhe und Kapsel-Gehörschützer, der Blau- und Henkelmänner: Ohne die Sehnsucht nach Caravaggio hätten wir diese Parallelwelt wohl niemals kennengelernt. Auch dieses uns bis dato unvorstellbare Gefühl mentaler Leere nicht.
Nach wenigen Minuten waren wir vom ersten Tag an nämlich nur noch Körper, im Schutzhandschuh schwitzende hektische Hand. Der Geist entwich uns, das ist wirklich wahr! Eigentlich wäre im Vakuum des Immergleichen genug Raum fürs Denken da gewesen, den großen Wurf. Aber eben dieses Vakuum hatte uns das Denken komplett unmöglich gemacht.
Wir KONNTEN einfach nicht mehr denken. Acht Stunden täglich, drei lähmende Wochen lang.
Diese Erinnerung an die Entfremdung im stupiden Rhythmus der lärmenden Maschine, an diese extrem anstrengende, grausam ermüdende Konzentration auf etwas vollkommen Sinnfreies ist sicher der Grund, warum uns in Herford Gerdt Marian Siewerts Gemälde „Gastarbeitende Akkord-Stanzerin: tagtäglich bis zu 5.000 Chassis für Farbfernsehgeräte“ (1974) so sehr angesprochen hat.
Die Grupppenschau „Annem işçi – Wer näht die roten Fahnen?“ in der Lippold-Galerie des Marta gilt Kooperationen von Arbeiter*innen und Künstler*innen aus den Siebzigerjahren. Sie zeigt Gemälde, Fotografien, Filme, Grafiken und Installationen, die sich auf teils sehr differenzierte Weise mit Diskriminierung, Rassismus und Gewalt in der noch jungen Bundesrepublik auseinandersetzen.
Da sind sehr schöne, beeindruckende Sachen dabei, die wir (weiter unten!) auch gern auf Fotos präsentieren. Aber die „Gastarbeitende Akkord-Stanzerin“ hat es uns eben besonders angetan, wegen der Erinnerung. Deshalb sei ihr dieser Text gewidmet.
Was uns gefällt. Und imponiert!
Uns gefällt, dass Siewert den Titel seines Bildes wie den Aufmacher einer Zeitung gegen den Aufmacher der „Bild“ im Vordergrund seines Gemäldes gesetzt hat, um die heroische Leistung dieser Frau – ein ganzes Arbeits-Leben das Vakuum des Immergleichen, wir schafften gerade mal drei Wochen! – zu ehren.
Uns imponiert, wie der Maler die an sich öffnende Rückenfigur eines Caspar David Friedrich in den industriellen Alltag der Maschinenhalle überführt. Wo statt der Weite einer vom Mond beschienenen Landschaft die Wand des Apparates lauert wie ein verschlingungsbereiter Insekten-Gott.
Uns gefällt das romantische Sehnsuchtsbild der „Gastarbeitenden“ von der fernen Heimat neben der Maschine, die in unserer Vorstellung (wegen Caravaggio) Italien ist, aber wegen der Weiße der Häuser eher Griechenland sein könnte. Und uns gefällt, wie Siewert das alles mit Bedeutungsangeboten quasi elektrisch aufgeladen hat. Gerade wenn man sich, wie wir, erinnert.
Für uns sind das auch deutsch-deutsche Bedeutungsangebote: Wir nehmen dieses Angebot im Folgenden dankend an.
Charme & Magie der Zeitgeschichte
Siewerts Bild in der Lippold-Galerie verbindet ein Arbeitermotiv im zeitgenössischen Charme der Siebzigerjahre – wow: dieser Kittel! – mit der seltsam plakativen Magie der Neuen Sachlichkeit, die sich in die besten Werke des sozialistischen Realismus aus der DDR hinübergerettet hat.
Auch wenn das Biografische uns als Hermeneutikern im Grunde unseres Herzens schnurzpiepe ist, wollen wir hier doch vermerken, dass der Maler in Ost-Berlin zum Repro-Fotografen ausgebildet wurde, bevor er 1959 in den Westen floh.
Dort arbeitete er in Hamburg, unter anderem als Grafiker für die von uns damals im Sauerland statt der „Bild“ des Gemäldes abonnierte Satire-Zeitschrift „pardon“.
Die Arbeits-, Denk- und Malweisen des Sozialismus wie des Kapitalismus waren Siewert demzufolge vertraut.
(Bild: Gerdt Marian Siewert an seiner Repro-Maschine in Hamburg; © CC BY-SA 3.0 de)
Die „Gastarbeitende Akkord-Stanzerin“ ist also auch ein deutsch-deutsches Bild, aber eben in der Bundesrepublik entstanden, gemalt von Einem, der sich vielleicht sogar hin und wieder in die DDR zurückgesehnt hat. Auf dem Foto oben (Danke, Wikipedia!) schaut er jedenfalls nicht glücklich aus.
„Remigration“ schwang damals schon mit
Die „Gastarbeitende Akkord-Stanzerin“ ist zudem ein Bild mit einem Titel, der seine Heldin ausweist als eine, die aus rein ökonomischen Gründen in West-Deutschland nur geduldet war.
Auch wenn es das Unwort des Jahres 2023 in den Siebzigerjahren noch nicht gab, schwang „Remigration“ damals schon mit: eine Form der Entfremdung von Heimat & Arbeit, die wir tatsächlich nicht kannten. *
*unsere mit „Migrationshintergrund“ versehenen Schwiegermütter schon.
Solche „Gastarbeiter“ aus der Türkei, Italien und Griechenland gab es in der Armaturen-Fabrik im Sauerland natürlich ebenfalls. Es waren aber alles Männer.
Auch an die Stullen-Dose, die Thermos-Kanne und die „Bild“-Zeitung auf Siewerts Gemälde können wir uns gut erinnern: Das waren (neben dem Henkelmann) die Insignien der Schichtpausen in der Fabrik.
Die Dose und die Kanne brachten auch wir Schüler zur Arbeit an der Stanze mit. Die „Bild“-Zeitung wartete, vom Armaturen-Fabrikanten abonniert, am langen Tisch im Pausenraum.
Irgendwann nahm JEDER Arbeiter dieses eine von damals sechs Millionen (!) Exemplaren kauend in die Hand: Multiplikator einer vorgekauten, vorgestanzten Meinung.
So sahen wir das damals: Wir hatten nicht nur Klaus Staecks „Bild“-Collagen gesehen, sondern auch Günter Wallraffs investigativen „Aufmacher“ gelesen.
Für uns war „Bild“ keine journalistische Informationsquelle, sondern eine rechte, soziale Ungerechtigkeiten stabilisierende Meinungsmach-Maschine.
(Bild: Klaus Staeck, „Dahinter steckt immer ein kluger Kopf“, Plakat, 1972. Nicht in der Ausstellung. Trotzdem wahr, Herr Strauß! Gott sei Ihrer polemischen Seele gnädig (Unsere Meinung)).
„Seht, das Volk erhebet sich“
Sogar der „Bild“-Aufmacher von Siewerts Gemälde – „Noch ist Deutschland nicht verloren“ – spukt uns noch im Kopf herum:
Die Schlagzeile, die eine Revolutions-Hymne von 1848 zum „Tod der Tyrannei“ zitiert, entstand zur Fußball-WM 1974 kurz nach dem Spiel der von Helmut Schön gecoachten BRD-Auswahl gegen die Mannschaft der DDR, die die „Bild“-Zeitung immer in Gänsefüßchen setzte, weil ihr das „demokratisch“ im Staatsnamen sauer aufstieß.
Der sozialistische Arbeiter- und Bauernstaat der Deutschen Demokratischen Republik hatte den kapitalistischen Klassenfeind sensationell mit 1:0 geschlagen.
Jubel-Battle: „Neues Deutschland“ vs. „Bild“
Wie Siewert, so würde dereinst auch der damals vom SED-Organ „Neues Deutschland“ bejubelte DDR-Torschütze Jürgen Sparwasser die dann wiederum von der „Bild“-Zeitung bejubelte „Republikflucht“ begehen. Aber das war erst 1988, davon kann das Gemälde nichts wissen.
Aber: Es weiß von der Macht der Maschine, der Macht des wirtschaftlichen Apparats, von der Leere industrieller, in der Bundesrepublik im Übrigen nicht sonderlich wertgeschätzter, da stumpfer Arbeit, die auch die Frau an der Stanze ihrer Individualität beraubt hat.
Ihr Gesicht bleibt uns ebenso verborgen wie ihre konkrete Tätigkeit. Sie ist ja ganz im Absurden konzentrierter Körper, ganz im Schutzhandschuh schwitzende Hand, bei aller Würde gegenüber ihrer Leistung anonym geworden wie jede*r Andere im Vakuum des Immergleichen der Fabrik. Ob im Osten oder Westen, war da, wie wir glauben, eigentlich egal.
In der Entfremdung vereint waren die Fabrikarbeiter in Deutschland schon vor dem Mauer-Fall. Auch das arbeitet das Bild mit seinem kapitalistischen Motiv in der Ästhetik des sozialistischen Realismus in unseren Augen sehr gut heraus. Stil ist hier Botschaft, finden wir.
Nur der Lärm der Maschine und die Hektik der Arbeit waren für Siewert nicht darstellbar. Aber diese kompositorische Ruhe, diese figürliche Erstarrung ist für uns die erinnerte Leere.
Doch das Gemälde weiß noch mehr. Es weiß auch von der gespenstischen Macht der „Bild“ im deutsch-deutschen Kulturkampf der Siebzigerjahre, die zum wirtschaftlichen Aufschwung im Westen unbedingt dazugehört: eine politische Meinungsmach-Maschine, aus dem ein Gutteil der Arbeiterschaft in einer künstlich aufgeheizten Epoche in den Fabriken ihre Neuigkeiten zog.
Auch dank „Bild“ entstand eine den „Westen“ in „links“ und „rechts“ spaltende Atmosphäre, die 1968 ins letztendlich tödliche Attentat auf den sozialistischen Studentenführer Rudi Dutschke durch einen rechtsextremen Hilfsarbeiter mündete – und die 1974 den bis dato auch im Sauerland hochgeschätzten und jetzt zum Tyrannen hochsterilisierten Helmut Schön vom Sockel stieß.
Fortan stand ihm der von „Bild“ zum Helden hochsterilisierte Franz Beckenbauer als Co-Trainer mit Überwachungsfunktion zur Seite.
„Aufstand unserer Spieler gegen Schön“, „So nicht, Herr Schön!“ und „Jetzt muss Helmut Schön umbauen!“: Das waren weitere Aufmacher nach der Niederlage gegen die DDR am Fabrik-Tisch, aber die mussten wir recherchieren.
Was sollen wir sagen? Es wurde umgebaut. „Bild“ wollte das ja so. Und, wer weiß: Vielleicht sind wir wegen diesen „Bild“-Schlagzeilen nach der Schmach von Hamburg gegen die DDR im Volkspark-Stadion 1974 ja im Kollektiv dann doch noch Weltmeister geworden, so wie später, nach der Wiedervereinigung, irgendwann auch kurz mal Papst.
Hier schnell noch einige andere Werke. Hatten wir ja versprochen. „Annem işçi – Wer näht die roten Fahnen?“ Marta, Herford 2024
Und nun zum Schluss noch etwas ganz Verrücktes, weil wir den objektiven Zufall doch so lieben: Passend zu jener von Siewert auf der “Gastarbeitenden Akkord-Stanzerin” via “Bild”-Aufmacher heraufbeschworenen Fußball-WM 1974 bekamen nämlich zwei unserer Eltern ihr erstes Farbfernseh-Gerät (den Schwarzweiß-Fernseher hatte es zur Mondlandung 1969 gegeben).
Zu jedem Spiel drängelte sich die komplette Nachbarschaft vor der technischen Innovation im Sauerländer Wohnzimmer unter dem kopierten Vermeer, so auch beim 1:0-Sieg der DDR über die BRD – und beim 2:1-Sieg Deutschlands im Endspiel gegen die Niederlande.
Klarname „Goya“
Wir haben recherchiert: Dieses Gerät war ein “D25 K 761/02” mit dem kunstaffinen Klarnamen “Goya” – und dem Chassis „K6“ der Firma Philips aus Hamburg, wo Siewert bis zu seinem Tod 1992 lebte. Es ist davon auszugehen, dass die von ihm gemalte „Gastarbeitende“ in den Siebzigerjahren tagtäglich schlagzeilenträchtige 5.000 Exemplare des K6 im Akkord gestanzt hat. Vielleicht sogar das unsrige.
Wenn dem so wäre, dann wäre die Mauer zwischen Kunst und Leben, Sport und Arbeit, ja: zwischen Ost und West 1974 im Sauerland für kurze Zeit einmal gefallen. (18.02.2024)
„Annem işçi – Wer näht die roten Fahnen?“ ist noch bis zum 20. Mai 2024 im Museum Marta in Herford zu sehen.
Anmerkung 1: Ach ja: Es gibt ja noch die auf der „Bild“-Zeitung liegende Stullendose auf Siewerts Stanzen-Gemälde, die einem „Emil Krause“ (mit Runen-s) gehören soll, also nicht der Stanzerin: für uns kein Otto-Normalverbraucher- aka 08/15-Name, sondern auch so ein rätselhaftes Bedeutungsangebot. Wer das wohl sein könnte, mussten wir wie die drei „Bild“-Schlagzeilen und das K6-Chassis ebenfalls kurz recherchieren (Danke, Wikipedia!). Der Name sagte uns nichts.
Es gab tatsächlich zwei Fußballer, die Emil Krause hießen; einer davon war auch mal National-Spieler & bei Herta BSC Berlin, aber das ist, glauben wir, die falsche Fährte.
Wir glauben, dass die Schichtpausen-Dose der „Gastarbeitenden Akkord-Stanzerin“ an den streitbaren SPD-Politiker und Reformpädagogen Emil Krause erinnern soll, der sich im Geburtsjahr Siewerts 1920 von Hamburg aus mit anderen Lehrern dem konterrevolutionären rechten Kapp-Putsch in Siewerts Geburtsstadt Berlin entgegenstellte – und dessen menschenfreundliche Bildungspolitik den Nazis ein solcher Dorn im Auge war, dass sie ihn mit ihrem Terror nach der Machtergreifung Hitlers 1933 dazu brachten, aus dem Amt des Bildungssenators auszuscheiden.
Mit diesem Glauben im Rücken sind wir uns recht sicher, dass Siewert die unter der Brotdose Emil Krauses von der „Bild“-Zeitung boulevardisierte Parole von 1848 mit seinem Gemälde im anti-kapitalistischen Sinn wieder hat politisieren wollen: Schließlich war Siewert als Künstler politisch & satirisch engagiert. Die Meinung der „Bild“ kann ihm nicht gefallen haben. Meinung sollte man sich bilden, statt sie zu übernehmen (unsere Meinung).
Bildung, Gleichberechtigung und politisches Engagement sind überhaupt wertvolle Eigenschaften, die sich viele der im Marta gezeigten Werke auf die Fahnen geschrieben haben. Das macht die Schau mit ihren rund 50 Jahre alten Werken sehr aktuell.
Anmerkung 2: Auch noch eine Schlagzeile wert: Die Lippold-Galerie hat eine neue Deckenbeleuchtung! Für unseren KunstArztPraxis-Fotografen ist das ein Segen, denn die Spots von früher machten seine Fotos immer etwas suppig.
Auch der Rest von uns findet das wunderbar, denn das Licht durchflutet den Haupt-Raum nun nicht nur regelmäßig wie die Luft: Die neuen Röhrenbahnen betonen auch auf angenehme Art seine Architektur. Sie geben ihm Volumen, eine neue Tiefe. Und dämpfen gleichzeitig das Schlauchige ab. Tolltolltoll.
Anmerkung 3: Hier noch ein kleines Rätsel: UNSERE Sauerländer Stanze war gerade NICHT die Stanze des rasenden Rolands, und wir meinen damit nicht den Dampfkessel von Rügen! Na, wer kann das lösen???
Ich glaube, ich kann Euer Anmerkung-3-Rätsel lösen! Der rasende Roland, mit dem ich schon gefahren bin und den ich in meinem Romanistik-Studium vor Urzeiten sogar mal angelesen habe, hat mich drauf gebracht! 😉 Es handelt sich bei Eurer Stanze nämlich eigentlich nicht um einen Dampfkessel, sondern um ein Teekesselchen, stimmt’s? Es gibt ja nicht nur den Rasenden Roland auf Rügen, sondern auch den Rasenden Roland (Orlando furioso) von Ludovico Ariosto aus dem 16. Jahrhundert, und der ist in STANZEN verfasst. Ha! Und Stanze = italienisch „stanza“, das musste jetzt ich mal recherchieren, bedeutet laut Wikipedia „‚Raum‘ im Sinne von: Gedanken Raum geben“. Und Eure Sauerländer Stanze hat Euch ja gerade der Gedanken beraubt. Na, richtig??? Grüße an Euch alle, Ihr macht tolle Arbeit! Manni
Antwort KunstArztPraxis: Wow. Grandios, Herr Manni! Besser hätten wir das auch nicht erklären können. Tolltolltoll. Und herzlichen Dank. Wir brauchen Leser wie Sie. Ihre KunstArztPraxis
Hat viel Spaß gemacht, diesen unterhaltsamen und zugleich aufschlussreichen Artikel zu lesen.
Antwort KunstArztPraxis: 1.000 Dank, Herr Kühn!
Interessant. Danke!
Habt Euch wieder viel Arbeit gemacht.
Antwort KunstArztPraxis: Ja, viel Arbeit. Aber Akkord ist schlimmer! 🙂 Ihre KunstArztPraxis
Seit etwa 1 Jahr verfolge ich die Anstrengungen des kulturinternistischen Dreigestirns an dieser Stelle und erfreue mich an dem, was es mit Hilfe von text- und bildgebenden Verfahren zum Vorschein bringt.
Bezüglich dessen bleibt kaum eine Frage offen, aber eine drängt sich mir immer wieder auf: Warum um alles in dem Sauerland werden Bild-Reportagen aus unseren ansonsten menschenleeren Ausstellungen gern mit der Präsenz einer jungen Frau versehen?
Ist das ein Ergebnis jahrzehntelanger Bild-Prägung? Da wäre mir eine hermeneutische Auslegung willkommen, einfach um diese Lücke zu schließen.
Zuversichtliche Grüße
Karl
Antwort KunstArztPraxis: Lieber Herr Karl, dem Manne kann geholfen werden – zumindest im Bezug auf uns, und komplett ohne Hermeneutik-Trick. Es ist nämlich ganz einfach. Wir können es auch kurz machen, denn darüber, wie & warum wir Fotos machen, haben wir an anderer Stelle ja schon das Nötigste gesagt. Also: Unsere Fotos sind Inszenierungen von Mensch, Werk & Ausstellungsraum. Und in jenen Bereichen, die uns die Menschen zur Verfügung stellen, arbeiten nun mal, wir würden sagen: 97,25 Prozent junge Frauen. Sofern vorhanden, nehmen wir aber auch immer wieder gerne junge Männer.
In der Hoffnung, Ihnen geholfen zu haben, mit herzlichen Grüßen, Ihr kulturinternistisches Dreigestirn