In Wunderkammern 3: Museumsinsel, Rosa Haus
Das Rosa Haus im alten Park ist das Herzstück von Hombroich. Aber den meisten Besucher*innen bleibt es verschlossen. Dabei verbirgt sich drinnen die phantastische Wunderkammer von Volker Kahmen! Wir waren schon 2023 drin und gewähren hiermit exklusive, damals gemachte Einblicke.
Von 1999 bis zu seinem Tod lebte und arbeitete der Kunsthistoriker und Sammler Volker Kahmen (1939-2017) in der ehemaligen Industriellen-Villa aus dem 19. Jahrhundert im Alten Park von Hombroich und überzog dieses Rosa Haus von innen mit einer nur via Künstlerischer Intelligenz (KI) erschließbaren, assoziativen Struktur aus naturwissenschaftlichen, literarischen, philosophischen und künstlerischen Artefakten.
Für uns ist das Haus eine Art analoges Internet: ein Rhizom, in dem Alles mit Allem – oder doch Vieles mit Vielem – gleichberechtigt verlinkt werden kann. Was das gleißend weiße, leergefegte Labyrinth von Hombroich vor ein paar Wochen als Grenz-Erfahrung für uns war, dass war 2023 die verborgene Präsentation dieser ja auch mit Lebens-Alltag angefüllten Sammlung.
Auch ein begehbares Labyrinth
In rhizomschen Sinne ist also auch das Rosa Haus, das zum Literatur- und Kunstinstitut Hombroich gehört, ein begehbares Labyrinth. Aber eines, durch das man sich an seinem eigenen, quasi zerebral gesponnenen Ariadnefaden hindurchwinden sollte: Das Angebot ist da. Für uns Drei von der KunstArztPraxis war das eine regelrechte Offenbarung.
Von Volker Kahmen und seiner unglaublichen Sammlung werden wir sicher auch noch ausführlicher erzählen – soviel sei hiermit schon versprochen! Aber jetzt wollen wir vor allem unsere Fotos sprechen & wirken lassen. Vielleicht kann man ja im Ansatz erahnen, was uns bei unserem ersten Besuch 2023 so umgehauen hat.
Voilà:
(02.08.2024)
Anmerkung: Das Rosa Haus ist ja wie oben angemerkt grundsätzlich für Besucher*innen verschlossen, denn das von Volker Kahmen 2000 gegründete Literatur- und Kunstinstitut Hombroich, das hier seinen Sitz hat, ist vom Rest der Museumsinsel unabhängig. Aber es kann auf ANMELDUNG im Rahmen einer Führung begangen werden, was wir hiermit unbedingt empfehlen. Gleiches gilt für Teile der Sammlung Kahmen auf dem Kirkeby-Feld, das in Hombroich zwischen Museumsinsel und Raketenstation gelegen ist.
Dort bilden die ziemlich tollen Werke des noch viel zu unbekannten Malers Bruno Goller (1901-1998) den Schwerpunkt; aber es gibt auch Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen und Fotografien von Bernd und Hilla Becher, Günther Berger, Bussi Buhs, Ulrich Erben, Gotthard Graubner, Jochen Hiltmann, Katharina Hinsberg, Katie Holten, Markus Karstieß, Konrad Klapheck, Joachim Koch, René Magritte, Ulf Maier, Thomas Pöhler, Christine Reifenberger, Oskar Schlemmer, Martin Schwenk, Dieter Stein und Micha Ullman zu sehen.
Hombroich-Woche in der KunstArztPraxis:
Im Labyrinth: Hombroichs „begehbare Skulpturen“
Reine Bildgebung spezial: Graubner is Coming Home!
Roland Nachtigäller: “Ganz Hombroich ist ein Buffett”
Reine Bildgebung spezial: Hildegard & Erwin Heerich
Die „Wunderkammer“-Serie der KunstArztPraxis:
In Wunderkammern 1: Helmut Kunkel, Aschaffenburg
In Wunderkammern 2: Eduard Roijen, Düsseldorf
Und, weil es ja auch mal eine Wunderkammer war:
Im Märchenreich: Zu Gast bei Mary Bauermeister
Mary Bauermeister: Abschied vom Märchenreich
Homepage des Museums Insel Hombroich
Ich weiß jetzt nicht, was ich sagen soll, was ich empfinde. Ich bin seit seinem Tod bzw. kurz danach nicht mehr im Haus gewesen. Habe aber über die Jahrzehnte erlebt, wie es gewachsen ist bzw. seine Sammlungen. Plötzlich erinnere ich mich an seine ganze Art, sich zu bewegen, zu sprechen, die Dinge in seiner Hand zu halten, die ihn auch innerlich berührt haben. Bedauerlich, dass der Küchenraum kaum auf den Fotos zu sehen ist.
Antwort KunstArztPraxis: Ja, liebe Frau Kahmen, der Küchenraum. Er war ja auch der erste, den wir gesehen haben. Sofort sind die Bilder im Kopf wieder da. Sie haben recht: bedauerlich. Aber vielleicht auch einfach ZU schwer zu fotografieren für uns damals? Der Küchenraum braucht einen ganzen eigenen Tag. Mehr Muße, als wir damals hatten, es geht ja um Bezüge. Danke, Ihr Kommentar bedeutet uns viel. Wir würden gern einmal mit Ihnen reden. Ihre KunstArztPraxis.
und schon wiedee so ein toller beitrag, so schönr, ja: KLUGE (!) Fotos. Danke.
Antwort KunstArztPraxis: Oh, herzlichen Dank, lieber Herr Brinkmann! Wir freuen uns Alle. Ihre KunstArztPraxis